Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, merke ich sofort: Da sitzt jemand mit ganz viel Vorfreude, aber auch mit Unsicherheit vor dem leeren Blatt.
Vielleicht hast Du Dich das auch schon gefragt. Vielleicht schaust Du Dir wunderschöne Aquarellbilder auf Instagram oder Pinterest an und denkst: „Das möchte ich auch können!“
Aber gleichzeitig fragst Du Dich: „Wie viel Zeit muss ich da eigentlich investieren? Wie lange dauert es, bis ich Aquarellmalen lernen kann?“
Diese Frage ist ganz verständlich und die Antwort darauf ist vielleicht ganz anders, als Du denkst…
1. Aquarellfarben lernen – der perfekte Einstieg ins kreative Hobby
Was ich am Aquarellmalen besonders liebe: Es ist ein unglaublich dankbares Medium. Du brauchst keine riesige Ausstattung, kein großes Atelier und kein teures Spezialzubehör. Ein paar Aquarellfarben, ein oder zwei Aquarellpinsel, ein Block Aquarellpapier und Du kannst loslegen.
Natürlich wird sich mit der Zeit Deine Material-Kiste deutlich erweitern, neue Papiersorten oder Aquarellpinsel ausprobieren, Deine Aquarellnäpfchen werden weiter wachsen und Du wirst Dir vielleicht das ein oder andere Helferlein zulegen.
Aber für den Anfang reicht wirklich wenig und genau das macht es auch so leicht, anzufangen und dranzubleiben. Gerade als kreatives Hobby ist Aquarell perfekt, weil Du auch in kleinen Zeitfenstern sofort kreativ werden kannst.
2. Was am Anfang oft überfordert – und warum das normal ist
Trotzdem: Wie alles mit dem man neu beginnt, hat man erstmal wenig Ahnung und vieles wirkt gerade am Anfang schnell überwältigend.
🎨 Welche Farben brauche ich wirklich?
🎨 Was für ein Aquarellpinsel ist der richtige?
🎨 Warum sieht mein Verlauf nie so schön aus wie im Video?
Diese Fragen sind ganz normal. Es gibt heute so viele Tutorials, Empfehlungen und Meinungen, da kann man sich schnell verloren fühlen. Und genau deshalb ist es wichtig, sich nicht nur treiben zu lassen, sondern sich auch wirklich mit dem Malen zu beschäftigen.
Mit dem was hinter dem Material und den Bezeichnungen wirklich steckt, warum manche Techniken nur mit manchen Materialien gut funktionieren und vor allem auch die eigenen Fehler verstehen.
Denn genau das wird einen riesengroßen Unterschied machen, wie schnell Du mit Aquarellmalen lernen als Anfänger:in vorankommst.
3. Motive nachmalen vs. wirklich verstehen zum Aquarellmalen lernen
Viele starten damit, Motive von anderen nachzumalen und das ist auch völlig okay. Wichtig ist hier aber immer, dass Du Dir Vorlagen suchst, die Deinem Level entsprechen.
Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem selber ausprobieren nicht mehr reicht. An dem Du immer wieder die gleichen Fehler wiederholst und einfach auf der Stelle trittst.
Wenn Du wirklich lernen willst, solltest Du verstehen, warum Du was tust.
💡 Warum nutze ich diesen Pinsel und nicht einen anderen?
💡 Was macht diesen Farbverlauf so harmonisch?
💡 Welche Technik hilft mir, diesen Effekt gezielt zu erzielen?
Wenn Du Dich damit beschäftigst, baust Du echtes Wissen. Gerade für Anfänger:innen ist es so wichtig, sich erstmal mit Materialien zu beschäftigen, statt blind Empfehlungen nachzukaufen. Die Empfehlung kann noch so toll sein, wenn Du z.B. ein Papier mit einer zu geringen Grammatur kaufst und damit mit viel Wasser malst, wird Dein Blatt schnell zu einer Hügellandschaft, weil sich das Papier viel zu sehr wellt.
Außerdem ist es am Anfang ganz arg wichtig, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Und zwar indem Du von denen lernst, die schon da sind, wo Du gerne hinmöchtest. In Aquarellkursen kannst Du nicht nur den Prozess des Malens Schritt für Schritt verfolgen, sondern Du lernst auch die Herangehensweisen und bekommst Tipps mit auf dem Weg, die Dir helfen, Dich weiterzuentwickeln.
Und plötzlich merkst Du: Jetzt klappt’s!
4. Wie Du auch mit wenig Zeit zum Aquarellmalen lernen große Fortschritte machst
Du musst nicht stundenlang am Schreibtisch sitzen, um weiterzukommen.
Oft reicht schon eine halbe Stunde, in der Du eine Technik übst, einen Farbverlauf testest oder ein kleines Motiv malst.
Wichtig ist: Regelmäßigkeit schlägt Intensität. Manchmal hilft es auch, ein Motiv auf mehrere Mal-Sessions aufzuteilen, um immer wieder mit neuer Energie ranzugehen und nicht ins schludern zu kommen.
Statt Dir vorzunehmen „Ich male am Samstag 5 Stunden“, ist es besser, 3x pro Woche 20 Minuten Zeit einzuplanen.
Das sorgt für Routine und macht Aquarell zu einem echten Wohlfühlmoment in Deinem Alltag.
Weil sind wir ehrlich, der Tag an dem Du wirklich 5 h Zeit hast und Dich auf 5 h voll auf Aquarellmalen fokussieren kannst… Den wird es nicht geben.
5. Was Du nach kurzer Zeit schon kannst und was mit der Zeit kommt
Natürlich ist es ziemlich individuell, wie schnell Du Fortschritte als Anfänger:in beim Aquarellmalen lernen machst. Es kommt auch sehr darauf an, wie viel Zeit Du für Dein neues Hobby erübrigen kannst und wie es Dir gelingt immer wieder dran zu bleiben. Vielleicht hast Du auch schon Erfahrung mit anderen Mal-Medien und kannst so auf einiges zurückgreifen.
Um Dir eine grobe Orientierung zu geben:
- nach ein paar Stunden: Kannst Du Dich auf jeden Fall schon mit den drei wichtigsten Materialien Aqauarellfarben – Aquarellpapier – Aquarellpinsel – beschäftigen und verstehen, was es für Unterschiede gibt.
Tipp: Mach es Dir einfach und hol Dir meinen kostenlosen Material Guide, so weißt Du schon mal worauf es eigentlich ankommt.
- nach ein paar Tagen: Ist das erste Material bei Dir eingezogen und Du hast darauf schon ein paar Techniken geübt und mit kleinen Pinselübungen die ersten Erfahrungen im Umgang mit Aquarellfarben gesammelt.
- nach ein paar Wochen: Wirst Du schon einige schon einige Motive ausprobiert haben, Du hast Kurse mitgemacht, Dir Tutorials angesehen und hast auch schnell festgestellt woran es hapert. Vermutlich ist auch schon der ein oder andere Aquarellpinsel neu eingezogen und Deine erste Farbpalette ist auch um ein paar Näpfchen angewachsen. Damit kannst Du Dich nun mehr beschäftigen.
- nach ein paar Monaten: Mittlerweile sind Material Wissen und Techniken ein leichtes für Dich, Du kannst das Wasser super auf dem Papier kontrollieren und traust Dich immer neue Motive auszuprobieren. Du hast vielleicht auch schon die ein oder andere eigene Idee umgesetzt, eine schöne Karte gestaltet und entdeckt, welche Stile Dir im Aquarellmalen besonders gefallen. Du brauchst nicht mehr zu genaue Anleitungen und traust Dich auch an Vorlagen ohne Anleitung und spielst hier mit Deinen Lieblingsfarbkombis.
Das Schöne: Aquarellmalen ist ein Prozess und jeder Pinselstrich bringt Dich weiter.
6. Fazit zum Aquarellmalen lernen: Es geht nicht darum, wann Du ankommst – sondern dass Du losgehst.
Niemand wird über Nacht zur Aquarell-Künstlerin. Und das ist auch gar nicht das Ziel.
Wichtig ist, dass Du loslegst. Dass Du Dich einlässt, ausprobierst, Fehler machst, Neues lernst und immer wieder diesen Moment erlebst, in dem Du Dein eigenes Werk anschaust und denkst:
„Wow – das hab ich gemacht.“
Und genau das wünsche ich Dir von Herzen. 🎨




