„Ich würde ja so gerne mit Aquarellmalen starten – aber ich kann einfach nicht zeichnen.“
Diesen Satz höre ich oft. Und vielleicht hast Du das auch schon mal gedacht.
Dann lass mich Dir heute sagen: Du musst nicht zeichnen können, um mit Aquarell anzufangen.
Denn Aquarellmalen und Zeichnen sind zwei völlig verschiedene Dinge und ich erkläre Dir jetzt auch warum.
Aquarellmalen und Zeichnen: zwei kreative Welten
Viele verwechseln das: Sie glauben, wer mit Aquarell arbeiten will, muss vorher eine perfekte Zeichnung anfertigen können. Aber das ist schlichtweg falsch.
Zeichnen ist ein eigenständiges Handwerk und Aquarellmalen auch. Du kannst Aquarell lernen, ohne vorher stundenlang zu üben, wie man perspektivisch korrekt Häuser, Hände oder Blumen zeichnet. Denn Du möchtest ja Aquarellmalen lernen und nicht perfekt skizzieren können.
Beim Aquarellmalen lernen geht es um Techniken verstehen, Material kennen lernen, Motive Schritt für Schritt aufzubauen, vielleicht auch irgendwann eine Handschrift entwickeln, aber es geht erstmal nicht ums Zeichnen lernen, wenn Du Aquarellmalerei als Dein Hobby ausüben willst.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn Du schon vornherein planst, mit Deiner Kunst Geld zu verdienen. Kunstdrucke, Karten oder Originale zu verkaufen. Vielleicht irgendwann selber Kurse zu geben, dann wird zeichnen lernen und eigene Motive entwickeln irgendwann schon wichtig, denn das wird Dich als Künstlerin ausmachen.
Aber im Hobbybereich sind Aquarellmalerei und Zeichnen zwei unterschiedliche Dinge und wenn Du Aquarellmalen lernen möchtest, dann solltest Du Dich auch darauf fokussieren.
Wenn Du mit Aquarell starten willst, dann starte auch genau damit und nicht mit zeichnen
Viele Anfänger:innen machen den Fehler, ihre kreative Energie am falschen Punkt zu verschwenden:
Sie möchten eigentlich Aquarellmalen lernen, verlieren sich aber in der Frustration beim Zeichnen.
Und genau da entsteht das Problem: Sie werfen zu früh das Handtuch, weil die Vorzeichnung nicht „gut genug“ ist und kommen dann gar nicht an den Punkt, an dem die Aquarellfarben ins Spiel kommen. Vielleicht ist es Dir auch schon mal so gegangen?
Mein Tipp:
Wenn Du Aquarell lernen willst, dann konzentriere Dich erstmal nur auf diesen Teil.
Es ist völlig okay (und sinnvoll!), Dir am Anfang Vorlagen zur Hilfe zu nehmen, die Du abpausen oder übertragen kannst. Wie einfach Du Vorlagen auf ein Aquarellpapier* übertragen kannst, zeige ich Dir hier.
So kannst Du Dich voll auf die Aquarelltechnik fokussieren und lernst, mit Farben, Wasser und Pinsel umzugehen, ohne dass Dich das Zeichnen ausbremst.



Hilfsmittel sind keine Schwäche, sie machen Dich frei
Oft höre ich dann: „Aber ist das dann nicht geschummelt?“ Meine klare Antwort: Nein!
Hilfsmittel wie Vorlagen, Raster, oder digitale Skizzen sind Werkzeuge und sie sind dazu da, Dich zu unterstützen.
Gerade am Anfang helfen sie Dir dabei, den Kopf freizubekommen für das, worum es Dir eigentlich geht: Kreativ sein und Aquarellmalen.
Und wenn Du irgendwann Lust hast, auch das Zeichnen zu lernen, dann kannst Du das natürlich tun aber nicht, weil Du musst, sondern weil Du willst.
Starte dort, wo Deine Freude liegt
Wenn Du mit Aquarell beginnen willst, dann beginne mit Aquarell.
Nicht mit Zeichenbüchern, nicht mit Anatomie-Übungen, nicht mit Tutorials über Perspektive.
Sondern mit Farben, Wasser, Pinsel und dem, was Dir daran Freude macht.
Dein kreativer Weg darf leicht sein. Und er darf genau dort starten, wo Du jetzt bist.
Also: Warte nicht, bis Du „besser zeichnen“ kannst.
Hol Dir eine Vorlage und fang an, zu malen. Denn genau das wolltest Du doch, oder? 🎨
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